Montag, 23. Juli 2012

Wir sind Anti ...

 

 ANTIKULTI ATELIERGRUPPE                                                

Wir sind keine homogene Gruppe, sondern definieren uns durch eine gemeinsame Tätigkeit. Wir haben verschiedene Geschichten und kommen aus unterschiedlichen Kontexten, sind hier in der Schweiz jedoch mit ähnlichen Realitäten konfrontiert. In der  ANTIKULTI ATELIERGRUPPE versuchen wir, mit unserer Arbeit die Stimme gegen die rassistischen Verhältnisse, die uns aufteilen und isolieren, zu erheben und die ausgrenzenden Bilder, die über uns produziert werden, anzugreifen. Gemeinsam entwickeln wir eine politische Kunstpraxis, die uns ermöglicht durch die Auseinandersetzung mit unseren unterschiedlichen Geschichten eine neue Position zu finden.

Wir wollen nicht „integriert“ werden, nur um ausgebeutet zu werden. Wir suchen nach alternativen Formen der (Selbst-)Integration, als Aneignung der nötigen Werkzeuge (wie der Sprache) und Räume. Wir wollen Integration, um hier aktiv unser Leben realisieren zu können, das heisst auch Kritik an den herrschenden Lebensrealitäten zu üben. Durch Aktivitäten und kritische Diskussionen lernen wir Orte und Lebensrealitäten mit unseren unterschiedlichen Hintergründen in Verbindung zu setzen.

Das kapitalistische System benützt Kunst und Kultur um eine Grenze zwischen uns zu ziehen. Wir verhandeln diese neu und benützen Kunst als Mittel/Waffe um unseren Anliegen eine Sprache zu geben. Kein Geld für Eintritte an kulturelle Veranstaltungen und kein Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen zu haben, halten uns nicht davon ab, diese Möglichkeiten für uns selbst zu schaffen: Wir organisieren selbst kulturelle Anlässe und realisieren unsere eigenen künstlerischen Projekte.

Der Name der ANTIKULTI ATELIERGRUPPE richtet sich bewusst gegen ein Abfeiern von ‚Multi-Kulti’ – gerade in einer Stadt wie Zürich, in der einer folkloristisch inszenierten Weltoffenheit alltägliche rassistische Ausgrenzungen gegenüberstehen. Wir kritisieren die Festschreibung von Menschen auf eine wie auch immer verstandene homogene ‚Herkunfts-Kultur’ und das Reden von Kultur, wenn es um Politik und Menschenrechte geht. ANTIKULTI bedeutet nicht ‚gegen Kultur’, sondern die Arbeit an Gegenkultur!

Wir lassen uns nicht in Kategorien pressen oder als „interessante Thematik“ missbrauchen, die, sobald sie nicht mehr aktuell ist, fallen gelassen wird. Auch wollen wir selbst niemanden auf Objekte reduzieren. Wir vernetzen uns mit anderen Projekten und in konkreten Aktionen. Bei jedem Projekt diskutieren wir gemeinsam, mit wem wir und in welcher Form wir zusammenarbeiten wollen. Es fanden und finden Kollaborationen mit der Autonomen Schule Zürich, dem Museum für Gestaltung und dem Institut for Art Education der ZHdK statt.

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