ANTIKULTI ATELIERGRUPPE
Wir sind keine homogene Gruppe, sondern
definieren uns durch eine gemeinsame
Tätigkeit. Wir haben verschiedene Geschichten und kommen aus
unterschiedlichen Kontexten, sind hier in der Schweiz jedoch mit ähnlichen
Realitäten konfrontiert. In der ANTIKULTI ATELIERGRUPPE
versuchen wir, mit unserer Arbeit die Stimme gegen die
rassistischen Verhältnisse,
die uns aufteilen und isolieren, zu erheben und die
ausgrenzenden Bilder, die über uns produziert werden, anzugreifen. Gemeinsam entwickeln wir eine politische Kunstpraxis,
die uns ermöglicht durch die Auseinandersetzung mit unseren unterschiedlichen
Geschichten eine neue Position zu finden.
Wir wollen nicht „integriert“ werden, nur um ausgebeutet zu werden. Wir suchen nach alternativen Formen der
(Selbst-)Integration, als Aneignung der nötigen Werkzeuge (wie der Sprache) und
Räume. Wir wollen Integration, um hier aktiv unser Leben realisieren zu können,
das heisst auch Kritik an den herrschenden Lebensrealitäten zu üben. Durch
Aktivitäten und kritische Diskussionen lernen wir Orte und Lebensrealitäten mit
unseren unterschiedlichen Hintergründen in Verbindung zu setzen.
Das kapitalistische System benützt
Kunst und Kultur um eine Grenze zwischen uns zu ziehen. Wir verhandeln diese
neu und benützen Kunst als Mittel/Waffe
um unseren Anliegen eine Sprache zu geben. Kein Geld für Eintritte an
kulturelle Veranstaltungen und kein Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen zu
haben, halten uns nicht davon ab, diese Möglichkeiten für uns selbst zu
schaffen: Wir organisieren selbst kulturelle Anlässe und realisieren unsere
eigenen künstlerischen Projekte.
Der Name der ANTIKULTI ATELIERGRUPPE richtet sich bewusst
gegen ein Abfeiern von ‚Multi-Kulti’ – gerade in einer Stadt wie Zürich, in der
einer folkloristisch inszenierten Weltoffenheit alltägliche rassistische
Ausgrenzungen gegenüberstehen. Wir kritisieren die Festschreibung von Menschen
auf eine wie auch immer verstandene homogene ‚Herkunfts-Kultur’ und das Reden
von Kultur, wenn es um Politik und Menschenrechte geht. ANTIKULTI bedeutet nicht ‚gegen Kultur’, sondern
die Arbeit an Gegenkultur!
Wir
lassen uns nicht in Kategorien pressen oder als
„interessante Thematik“ missbrauchen, die, sobald sie nicht mehr aktuell ist,
fallen gelassen wird. Auch wollen wir
selbst niemanden auf Objekte reduzieren. Wir vernetzen
uns mit anderen Projekten und in konkreten Aktionen. Bei jedem Projekt
diskutieren wir gemeinsam, mit wem wir und in welcher Form wir zusammenarbeiten
wollen. Es fanden und finden Kollaborationen mit der Autonomen Schule Zürich,
dem Museum für Gestaltung und dem Institut for Art Education der ZHdK statt.
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